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CHRISTIANE
PESCHEK

Die Arbeiten von Christiane Peschek bewegen sich zwischen emotionaler Entfremdung und geschlechts neutraler Bildproduktion in einem erweiterten virtuellen Raum. In multisensorischen Installationen schafft sie Dialoge, die von virtueller Erschöpfung, Intimität und Körperidealisierung geprägt sind. An der Schnittstelle von Post-Fotografie, Post-Internet, Text und Malerei sind ihre Arbeiten Hybride aus analogen Prozessen und digital/virtueller Transformationen. Im Zusammenspiel mit Nahkörpertechnologien wie Smartphones und Ipads erforscht sie das Verhältnis von Körper und Screen an hand der Oberfläche von Touchscreens.

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Im Rahmen des laufenden Forschungsprojekts „Artifacts“ beschäftigt sich die Installation von Christiane Peschek mit der Idee einer Archäologie der Zukunft hin zu einem digitalen (Selbst-)Bild. Indem sie Fotografien klassischer weiblicher Posen manipuliert und retuschiert, experimentiert sie mit einer Musealisierung der Pose und dem Übergang zu techno-feministischen Körpern. Der Transformationsprozess des ursprünglichen digitalen Bildes liegt in einer übertriebenen „Berührung“ der Bilddatei in Photoshop, die schließlich zu einer körperlichen Transformation führt - einem virtuellen Touch-Archiv. Wandzeichnungen mit lichtreflektierenden Materialien laden die Betrachter*innen ein, den Blitzmodus der Smartphone-Kamera zu verwenden, um die Grenzen der physischen gegenüber der technologischen Beobachtung zu erkunden: den Blick eines Apparats. Die Evolution der Hände weisen auf einen Schwerpunkt ihres künstlerischen Ansatzes hin: den Übergang von „handgefertigten“ Objekten hin zur gegenwärtigen Verwendung der Hände, als Werkzeug zum Berühren von Bildern auf körpernahen Geräten. Peschek erweitert die zweidimensionalen Posen um Porzellanskulpturen. Der Idee einer Zukunftsarchäologie der Gegenwart folgend, bezieht sich sich auf die Ausgrabung eines Birka-Kriegergrabes im Jahr 1889, von dem angenommen wurde, dass es sich um einen männlichen Krieger handelt. Durch eine DNA- und osteologische Analyse im Jahr 2017 stellte sich heraus, dass der Krieger eigentlich weiblich war. Diese Tatsache verändert den Blick auf die Rolle der Frau in der Wikinger-Gesellschaft und damit auch auf die weibliche Geschichte im Allgemeinen. Die Kombination der weiblichen Becken aus Porzellan mit Elementen der post-internet Subkultur, stellt aus, was ein zukünftiges Relikt zeitgenössischer Identitäten sein könnte.