INSTITUTE
ALBERTINE
Mit dem „Institute Albertine – A Queer Anatomy“ werden die Räumlichkeiten des ehemaligen Psychiatriegebäudes und späteren Wohnheims der Krankenschwesternschule in Hietzing wiederbelebt.
In ehemaligen Behandlungsräumen wurden ortsbezogene Installationen von den Künstler*innen Josephine Baltzersen, Renate Bertlmann, Johanna Braun, Asta Cink, Ernst Lima, Christiane Peschek und Stephanie Winter erarbeitet, die hier ab dem 18.03.2021 zu sehen sein werden.
In der Medizin war und ist der weiße männliche Körper der Standard, von dem alles ausgeht - Behandlungen, Normierungen und Medikamentierung. Für alles von dem Standard abweichende wurden Krankheitsauslöser und Krankheitsbilder gesucht, lokalisiert und behandelt die häufig auch nur einem Geschlecht - meist dem weiblichen, wie die Hysterie - zugeordnet werden. Damit ist eine Stigmatisierung einhergegangen und das Vereinnahmen nicht “genormter” Körper und Verhalten. Gerade das klinische Setting legt diese fragwürdige Wertung offen. Wurden Frauen schon früh, wenn sie nicht ihrer Geschlechtsrolle entsprechend, ruhig und devot gehorchend agierten, als hysterisch abgestempelt.
Geschlecht ist eben eine Rolle, die wir uns auf einem Spektrum über Handlungsweisen aneignen (oder uns dem entziehen). Das Ausstellungsprojekt entzieht sich den vorherrschenden Normen und hinterfragt die Alltagsrituale und Anweisungen die unsere Gesellschaft strukturieren.